Ich durfte vorige Woche an einem ganz genialen zweitägigen Workshop von Christina Baier in unserer Mastermindgruppe „Soulful Sales“teilnehmen, in dem es um Branding ging. Also um die Entwicklung einer Marke, der Marke „Porzellankeller“ in unserem Falle.
Wir wurden gefragt, welche fünf Werte uns am allerwichtigsten sind. Zuerst schien es mir fast unmöglich, mich auf läppische fünf Werte festzulegen. Schließlich gibt es so vieles, was mir wichtig ist. Ich überlegte hin und her und vor und zurück und rüber und hinüber. Tatsächlich war ich an diesem Abend nicht fähig, mich für oder gegen etwas zu entscheiden und ging zuerst mal schlafen. Am nächsten Morgen ging es dann irgendwie von ganz alleine: Authentizität, Sicherheit, Harmonie, Gesundheit und Hilfsbereitschaft. Ja, das waren sie!
Warum aber sind mir genau diese fünf Werte am allerallerallerwichtigsten? Die Vorauswahl hatte ich ja mit dem Kopf getroffen: einfach eine Liste aller Werte genommen und die eingekreist, die mir auf Anhieb wichtig waren. Die Wahl der fünf allerwichtigsten Werte wurde dann aber eher vom Gefühl getroffen: schwupps, (noch) einmal durchgelesen und schon war die Entscheidung gefallen.
Dann die Frage an mich selbst: gilt das tatsächlich sowohl für mich privat als auch für den Porzellankeller? Ja, das gilt alles tatsächlich auch für das Business.
Gesundheit – ganz klar, wenn man nicht so ganz gesund ist oder nicht so fit, dann kann man auch nicht so arbeiten, wie man gerne möchte. Also quasi die Grundvoraussetzung, um gute Arbeit leisten zu können. Um auch die Wochenenden durcharbeiten zu können, wenn es nötig ist. Und um abends lange durchzuhalten
Sicherheit – ja, das ist mir sehr wichtig. Sicherheit im Sinne von Geschütztsein vor Gefahren, da gehört eine anständige Kalkulation dazu, damit man nicht irgendwann vor den kläglichen Überresten seines Geschäftes steht und/oder nicht so investieren und wachsen kann, wie man es gerne möchte. Also irgendwie ebenfalls eine Grundvoraussetzung.
Harmonie – das ist mir tatsächlich im Privaten wie im Geschäftlichen sehr wichtig. Ich mag diese ruhige Ausgeglichenheit. Wenn alles einfach passt, das eine zum anderen, und sich so ein Gefühl von Zufriedenheit ausbreitet. So ist es mir natürlich wichtig, dass auch der Kunde zum Porzellankeller passt, dass er zufrieden ist und auch nach dem Kauf ein gutes Gefühl hat, weil er fair und zuvorkommend behandelt worden ist.
Hilfsbereitschaft – das ist so das Wort, das mich am besten beschreibt Wo immer ich helfen kann, tue ich das auch. Wenn ein Kunde verzweifelt einen ganz bestimmten Teller braucht, den ich aber gerade nicht auf Lager habe, dann ist es für mich ganz selbstverständlich, ihn an einen Kollegen weiter zu vermitteln, der den Teller hat. Und wenn ein Kunde Probleme hat, sich im Shop oder bei einer Zahlungsart zurechtzufinden, dann sitze ich notfalls am Telefon und gleichzeitig am PC und gehe jeden einzelnen Schritt mit ihm durch. Bis es klappt. Auch wenn das meinen ganzen Zeitplan durcheinander bringt. Kein Problem. Das ist für mich Kundenservice.
Authentizität – fehlende Authentizität hat mich schon mal beruflich fast straucheln lassen. Als ich mit einem eigenen Onlineshop anfing, wollte ich mich mit anderen Shops vergleichen. Ich wollte auch so einen Hochglanzshop, bei dem alle Farben zueinander passen, das professionelle Logo oben auf jeder Seite leuchtet und wunderschön gedeckte Tische in jeder Werbung zu sehen sind. Und für 5000 oder 6000 Euro plus monatlichen Gebühren hätte mir das jemand auch gemacht. Ein Profi. Aber…. das bin nicht ich. Das ist nicht der Porzellankeller. Das… das macht mir ganz einfach keinen Spaß
Weil es unauthentisch ist. ICH – also ich als Person – repräsentiere den Porzellankeller. Und ICH bin nicht so – nicht käuflich, nicht Hochglanz, nicht einheitlich langweilig. Und als ich das erkannt hatte, hat es mir wieder Spaß gemacht. Die Seite vom Porzellankeller ist voll mit Texten, die ich liebevoll geschrieben und mit Christiane Sohn von CS Communication zusammen „aufgehübscht“ habe. Die Farben und die Schriftarten habe ich ausgesucht – nach Lust und Laune und nicht nach werbetechnischen oder marketingmäßigen Ergebnissen. Der ganze Shop ist von mir in vielen, vielen Nächten aufgebaut worden – immer ein Teil nach dem anderen. Mit viel Herzblut, Schweiß und blank liegenden Nerven. Dafür kann ich aber auch jedes Teil noch mal ändern, wenn ich etwas anderes schön oder wichtig finde. Ich muss niemanden fragen, ich mache es einfach. Die Bilder und Videos zeigen den wirklichen Porzellankeller, nämlich meine wunderbare Sammlung von wunderschönem Porzellan auf selbstgemachten (von meinem Mann natürlich) Regalen. Nicht edel präsentiert, sondern mit Liebe gesammelt.
Und auf meiner Facebookseite oder in meinem Porzellankeller-Blog findet man auch jede Menge Informationen über den Alltag im Porzellankeller. So, wie wir wirklich sind, nicht gestylt und nicht un-authentisch.