Unsere Arbeit

Unsere Arbeit

Was tut denn so ein Porzellanhändler?

 

Viele Menschen, die uns Geschirr anbieten, stellen sich unseren Job so vor:

wir machen von dem Geschirr, das wir für 100 Euro von Ihnen kaufen, ein Foto, teilen dieses dann im Internet und zwei Tage später kommt dann jemand vorbei, der das Geschirr für 500 Euro wieder bei uns abholt. 400 Euro Reinverdienst. Machen wir 5x im Monat und dann müssen wir nicht mehr auf die Arbeit. 

 

Wäre schön, ist aber nicht so :-) Kaum einer weiß, wie viel Arbeit dahinter steckt.

 

Wir kaufen meistens große Service auf und verkaufen sie dann in Einzelteilen. Kunden warten oft jahrelang darauf, dass sie irgendwo eine Kaffeetasse bekommen, damit ihr Service wieder vollständig ist. Oder sie suchen dringend eine runde Tortenplatte, weil sie nur eine eckige Stollenplatte haben, auf den der Erdbeerkuchen aber nicht passt. Unser Job ist es, ihnen dabei zu helfen.

 

Dafür kaufen wir Geschirr von z.B. 100 Teilen auf und

- kontrollieren es sorgfältig

- schreiben alle Teile mit Größe, Durchmesser und Zustand auf

- machen von jedem Teil ein Foto, welches wir dann auch noch bearbeiten

- kalkulieren den Preis für jedes einzelne Teil

- stellen es in unserem Porzellankeller-Shop ein (mit Beschreibung und Foto)

- kopieren es von dort aus in unseren Porzellanladen-Shop

- laden es zu Ebay hoch

- machen Werbung dafür auf Facebook, Instagram, Pinterest (mehrfach)

- zahlen ziemlich viel Geld dafür, dass es auf Google zu finden ist

- und schreiben einen Newsletter dazu

 

Dann ist unsere Arbeit aber lange noch nicht zu Ende. Die fängt jetzt eigentlich erst an. Denn:

- wir beantworten Fragen auf Facebook, Instagram, Shop-Inbox, Email, Telefon, Anrufbeantworter, Whatsapp, Kleinanzeigen (meistens mit Link und Foto)

- wir freuen uns, wenn wir was verkauft haben,

- wir verpacken es sehr, sehr sorgfältig mit Verpackungsmaterialien, die wir vorher gekauft haben 

- wir drucken Versandscheine aus, notieren alle Einzelheiten zu dem Kauf und buchen es in unser Buchhaltungsprogramm ein

- wir machen manchmal für ein 100teiliges Geschirr 80 Pakete,

- wir zahlen für fast jeden Verkauf 15% Verkaufsprovision an die Marktplätze (übrigens auch für die Versandkosten)

- wir beantworten natürlich auch alle Anfragen, senden Trackingnummern und müssen notfalls auch Nachforschungen beauftragen

 

Fertig? Nicht ganz. Denn meistens verkaufen wir die Tassen und Speiseteller als erstes ziemlich rasch. Die anderen Teile bleiben manchmal jahrelang hier stehen. Mokkatassen,Fleischplatten, Kaffeekannen und Saucieren will kaum ein Kunde. Deshalb müssen wir einen (langfristigen) Platz in unseren Regalen dafür freihalten, immer wieder den Bestand kontrollieren, umräumen, Werbung machen. Finanziell heißt das, dass wir vielleicht unseren Einkaufspreis wieder draußen haben, aber noch lange keinen Gewinn. Die Kosten sind aber sofort zu zahlen. Da wären zum Beispiel die 19% Umsatzsteuer, die Einkommensteuer,die Gewerbesteuer, die Krankenkasse, die Löhne, die Sozialversicherungen, Beiträge zu notwendigen betrieblichen Versicherungen, Vereinen, die Räume mit ihren Nebenkosten, Lizenzierungen, usw.

 

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