Was bedeutet für mich Lebensqualität?

Was bedeutet für mich Lebensqualität?

Gestern habe ich von der Blogparade von Stefanie Ochs gelesen und seither geht mir dieser Gedanke nicht mehr aus dem Kopf. Stefanie hat gefragt, was Lebensqualität für den einzelnen bedeutet und wie man sie denn im Alltag umsetzt. Und ich habe überlegt: was ist es denn, was ich mit dem Wort „Lebensqualität“ bezeichnen würde? Als allerallererstes fiel mir dazu „Auszeit nehmen“ ein. Kein Wunder, wir sind auf dem Sprung. Eine Woche Holland, eine Woche Ruhe und viel Lesen und gemütliche Familien-Qualitätszeit und Strandspaziergänge und Nichtstun ein.

Aber dann überlegte ich, was Lebensqualität denn im Alltag bedeutet. Jeden Tag. Immer wieder. Nun: mein Job ist mein Hobby. Und diese Konstellation ermöglicht mir jede Menge Lebensqualität, die ich in einem angestellten Job nicht hätte. Aber habe ich diese Entscheidung bewusst getroffen?

Vor Urzeiten habe ich mal eine Ausbildung als „Fachgehilfin in steuer- und wirtschaftsberatenden Berufen“, kurz „Steuerfachgehilfin“, gemacht. Die Lehrzeit war toll, ich war in einem echten Familienbetrieb und habe mich dort sehr wohl gefühlt. Aber nach der Geburt meines ältesten Sohnes und der Elternzeit in einen anderen Betrieb wechseln? Nein, das wollte ich nicht. Eigentlich wollte ich gar nicht von 8 Uhr morgens bis 17 Uhr abends in einem Büro sitzen. Mit dem Beruf hatte das wohl weniger zu tun. Was ich damals aber gar nicht gemerkt habe. Wenn es jeder so macht, muss es da nicht automatisch richtig sein?

Ich überlegte damals, was schon immer mein Traum war, und habe dann eine längere Fortbildung gemacht: zuerst Abitur per Fernkurs nachgeholt (hätte man nur damals in der Schule besser aufgepasst!), dann Psychologiestudium. Als nebenberufliche Tätigkeit hatte ich damals schon meinen Porzellankeller. Porzellan sammeln, Flohmarkt, das hat Spaß gemacht. Das war Hobby. Sonntags auf den Flohmarkt gehen – Familienzeit. Auf Ebay spannende Auktionen verfolgen – Spannung pur. Sammeln von verschiedenen Porzellanserien – Suchtfaktor.

Und nach erhaltendem Diplom dann die Frage: wie geht es weiter? Noch mehr Fortbildung wollte ich nicht. Angestellt sein wollte ich auch nicht. Eigene Praxis aufmachen auch nicht so erstrebenswert. Also lieber den Porzellankeller ausbauen. Und dann irgendwann merkte ich: DAS ist Qualitätszeit. Denn das, was ich da mache, macht mir einfach Spaß. Es war gar nicht so geplant. Es war gar nicht so beabsichtigt. Eigentlich wusste ich eher, was ich NICHT will. Es war gar keine Entscheidung. Es war einfach „immer mehr von dem tun, was ich will!“

Und dazu gehören ganz viele kleine Puzzlesteine. Ich mache morgens meinen Computer nicht an, weil ich MUSS. Sondern weil ich schon total gespannt bin, welche Neuigkeiten da auf mich warten. Ich kann es kaum erwarten und mache mir damit selbst eine Freude. Da gibt es so viele interessante Leute im Internet, von denen ich gerne etwas lese. Neue Blogartikel, neue Emails, neue Infos. Grandios! Und inspirierend! Klar, anschließend kommen auch Routineaufgaben, die einfach abgearbeitet werden müssen und die nicht unbedingt Spaß machen. Aber auch immer wieder „Schnäppchensuche online“, was ich wirklich, wirklich, wirklich spannend finde. Rechnungen schreiben finde ich übrigens auch cool. Und liebe Kunden, die sich für den Kundenservice bedanken. Und Hotels/Pensionen/Kneipen, die eine Großladung Geschirr brauchen.

Mein Fazit: eine bewusste Entscheidung war mein heutiger Lebensstil nicht. Ich bin da eher reingerutscht, weil ich nicht gemacht habe, was ich nicht machen wollte, und stattdessen einfach mehr von dem gemacht habe, was mir Spaß macht. Ich sage nicht, dass es immer leicht ist. Ich arbeite viel länger und härter als ich das in einem 9 to 5 Job machen würde. Ich arbeite auch am Wochenende und an Feiertagen. Aber es fühlt sich nicht wie Arbeit an – weil es Spaß macht. Dafür habe ich an anderer Stelle wieder Freiräume, die es in einem Angestelltenjob einfach nicht gibt. Die Sonne ausnutzen an einem Werktag – einfach so. Immer Zeit haben, wenn die Kinder Zeit brauchen. Besuche von Freunden am frühen Nachmittag. Oder nach Holland fahren, ohne den Chef nach Erlaubnis fragen zu müssen  Das alles als Ganzes bedeutet dann für mich Lebensqualität.

Stefanie hat auch gefragt, wen die Welt unbedingt kennen lernen sollte, weil er/sie die Lebensqualität seiner Kunden nachhaltig verbessert. Das ist für mich gar keine Frage und ich muss keine Sekunde überlegen. Sandra Halbe von www.sandrahalbe.com hat mein Leben ein ganzes Stück besser gemacht. Weil sie mit ihrer Leichtigkeit und ihrer Lebensfreude einfach ansteckend ist. Weil bei ihr Qualität vor Quantität geht und sie auch keine Angst davor hat, mal etwas tiefer zu graben. Und weil sie ein so wertvoller Mensch ist, dass es einfach Spaß macht, etwas mit ihr zu unternehmen oder von ihr zu hören.

So, und nun: ab in den Urlaub!

Zurück zum Blog

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte beachte, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen.