„Was hast du heute gegeben, das anderen eine Freude macht?“

„Was hast du heute gegeben, das anderen eine Freude macht?“

Karin Wess hat in ihrer XMAS-Challenge heute einen interessanten Impuls gegeben:

„Was hast du heute gegeben, das anderen eine Freude macht?“

#XmasChange  #RandomActOfKindness

Da ich nur morgens Ruhe zum Schreiben habe, kann ich nicht bis heute abend warten  Und morgen… nein, dann habe ich es wieder vergessen. Ich bin ja ein eher ungeduldiger Mensch. Aber tatsächlich hat Karin da ungewollt einen Punkt bei mir angesprochen. In diesem Sinne ist heute nämlich wirklich ein besonderer Tag für mich. Ich werde heute jemandem die Hand reichen, der mich schon sehr, sehr oft enttäuscht hat und der jede Menge Fehler gemacht hat. Die wenigsten verstehen, dass ich das mache. Noch weniger (eigentlich niemand in meinem Umfeld?) würde diesen Weg auch so gehen. Ich kann es auch nicht erklären, warum ich das so mache. Es ist einfach so in mir drin.

Ich bin generell ein Mensch, der verzeihen kann. Nicht vergessen, aber verzeihen. Das ist natürlich an gewisse Bedingungen geknüpft. Es muss eine gewisse Zeit vergangen sein, so dass ich innerlich Abstand nehmen konnte. Der andere muss sich „bewährt“ haben. Ich muss also sehen (und hoffen), dass er sich geändert hat. Ich muss Vertrauen gefasst haben, dass es zu keinerlei negativen Vorfällen mehr kommen wird. Und ich muss mir meine Gedanken dazu gemacht haben. Jemand anderem die Schuld für etwas geben, ist manchmal auch sehr erleichternd für einen selbst. Aber im Leben ist es niemals ganz geradlinig. Vielleicht – aber nur vielleicht – wären die Dinge auch anders passiert. Vielleicht haben viele kleine Schritte zu dem Ergebnis geführt und nicht ein einziger großer Sprung. Vielleicht trifft den anderen gar nicht die Gesamtschuld, sondern nur eine Teilschuld. Und vielleicht können wir mit der dargebotenen Hand die Zukunft ein kleines Stückchen verbessern. Für irgendjemanden. Und für uns.

Denkt mal drüber nach, ob es irgendjemandem in eurem Leben gibt, dem ihr bisher nicht verzeihen konntet. Der vielleicht mal eine blöde Bemerkung gemacht hat, die er längst bereut. Der vielleicht schlecht über euch geredet hat, weil er die falschen Informationen hatte. Der vielleicht mal einen Fehler gemacht hat, weil er zu dieser Zeit und in diesem Umfeld einfach nicht über die Konsequenzen nachgedacht hat. Und dann fühlt mal in euch rein, ob ihr immer noch so wütend, sauer und unversöhnlich seid. Oder ob es jetzt einfach Zeit ist zum Loslassen von Groll und Ärger.

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