Jetzt kommen die letzten Tage vor Weihnachten, an denen kein Versanddienst mehr garantieren kann, dass die Pakete noch rechtzeitig zum Weihnachtsfest unterm Baum liegen. Das heißt, dass es hier im Porzellankeller langsam ruhiger wird.
An Weihnachten arbeite ich nicht und direkt danach fahre ich für ein paar Tage weg. Kurz mal den Kopf in den Wind halten, durchpusten lassen, gar nicht mehr denken müssen. Am Strand spazieren gehen, warmen Tee in der Strandbude trinken, Fähre fahren (das macht mir immer Spaß), frittierten Fisch essen, lesen…. einfach mal ein paar Tage komplett runterfahren.
Ich liebe Kurzurlaube. Und das muss auch gar nichts Großartiges sein. Einfach mal ein paar Tage raus aus dem Alltag und etwas anderes sehen. Vor ein paar Jahren habe ich mich in Breskens / Holland verliebt. Und möchte einfach so oft wie möglich dorthin. Aber ich habe auch noch ein paar andere schöne Orte, an denen ich gerne ein Wochenende verbringe, zum Beispiel im Hambachtal oder am Pulvermaar.
Wenn man (online) selbständig ist, lässt einen die Arbeit nie so ganz los. Mich jedenfalls. Ja, ich habe Tablet und Smartphone auch im Kurzurlaub dabei und beantworte Kundenanfragen. Ja, ich schaue immer mal wieder in meine Emails, ob was verkauft worden ist (der Verkauf läuft ganz normal weiter, meine Mitarbeiterin Katja hat das alles perfekt im Griff). Und ja, ich überlege ständig, was ich neu machen kann, was ich verbessern kann, was mir so in den Kopf kommt. Meistens sprudle ich richtig über vor neuen Ideen. Ich werde mir im Jahr 2017 noch viel mehr Zeit nehmen, um Neues auszuprobieren und zu verwirklichen.
Oft sehe ich Onlineshops und denke: „Wow, ist das schön gemacht!“ Professionelle Fotos, die Farben passen alle hervorragend zusammen, ein schönes Design erfreut das Auge, die Texte von einem Profi geschrieben…. toll! Aaaaaaber…. das werdet ihr bei mir einfach nicht finden. Meinen Porzellankeller mache ich ganz alleine. Klar, ich hole mir Tipps von Profis. Klar, ich lese ganz viel dazu und nehme an Workshops teil. Klar, ich schaue mir Videos bei Youtube an, wie man den perfekten Onlineshop auf die Beine stellt. Aber meinen Porzellankeller möchte ich selbst machen. Mir fallen ständig neue Dinge ein und mein Mann ist schon total gestresst, wenn er mitkriegt, dass ich einen neue Farbe installieren will – weil er weiß, dass alles Mögliche schiefgeht, ich wieder versehentlich die komplette Seite lösche und dann bis tief in die Nacht daran sitze, bis alles wieder neu gemacht ist – und er selbst am Ende gar keinen Unterschied von vorher zu nachher sieht (immerhin hat er in all den Jahren mit mir gelernt, dann einfach zu sagen: „Das sieht aber jetzt viel besser aus!“). Aber das will ich so – ICH will das selbst machen – nicht „machen lassen“. Ich WILL mich da durchquälen – damit ich es beim nächsten Mal weiß. Auch wenn es dann nachher nicht so professionell aussieht. Mein Geschirr, das kenne ICH, das wird erst in meinem Wohnzimmerschrank gehortet und dann auf meinem Sofa fotografiert (klar habe ich eine extra Fotobox mit Leuchten und verschiedenfarbigem Hintergrund – die Bilder werden aber einfach nicht so gut wie auf meinem Sofa in der Ecke unter meiner Leselampe). Nicht profimäßig, dafür aber mit Liebe gemacht.
Ja, manchmal bin ich chaotisch. Aber in solchen „Kleinigkeiten“ bin ich wiederum sehr perfektionistisch. Wenn ein Textblock am Ende 0,5 cm länger ist als der andere, dann kann ich mich 3 Tage lang damit beschäftigen, diesen halben Zentimeter weg zubekommen. Wenn das Bild nicht genauso breit ist wie der Text, dann macht mich das bekloppt. Wenn der Griff der Tasse nach links zeigt, dann muss das Foto halt noch mal neu gemacht werden. Es lässt mir dann einfach keine Ruhe.
Dafür habe ich das, was „man so normalerweise als Hausfrau vor Weihnachten macht“, auf Sparflamme gesetzt. Nein, meine Fenster sind nicht geputzt – auch gar nicht schlimm, es regnet. Dafür durfte meine Tochter mit bunten Kreidestiften die Balkontür verschönern – dann sieht man auch keinen Hundesabber mehr. An Heilig Abend gehen wir essen – haben wir voriges Jahr ausprobiert, es ist genial entspannend. Kombiniert mit einem langen Spaziergang um den Weiher und dem Wissen, dass wir nachher in ein (mehr oder weniger) aufgeräumtes Zuhause ohne schmutzige Küche und GeschirrbergeF kommen. Riesen-Besuche zu Weihnachten – nein, nicht mehr. Wer kommt, kriegt ne Tasse Kaffee wie an jedem anderen Tag. Treppe putzen? Nö, stelle ich lieber ein paar Blumentöpfe drauf. Geschenke? Mein Mann bekommt einen Kurzurlaub (hihi, klar, mit mir) geschenkt und ich den Kurzurlaub in Holland. Töchterchen durfte ihre Geschenke bei Ikea selbst aussuchen – das ist auch schon Tradition bei uns. Sohnemann hat keine Lust auf Weihnachten – auch gut. Früher habe ich Stress gemacht ohne Ende und bin nie fertig geworden. Irgendeine Arbeit tauchte immer noch auf – das Parkinsonsche Gesetz gilt auch für Hausarbeit: „Arbeit dehnt sich in genau dem Maße aus, wie Zeit für die Erledigung zur Verfügung steht!“
Irgendwie bin ich jetzt schon wieder total von dem abgedriftet, was ich eigentlich schreiben wollte Ich wollte meinen Kunden und Bekannten eigentlich nur ein paar liebe Weihnachtsgrüße schicken. Wir hatten ein gutes Jahr 2016 und konnten viele Leute von unserem Porzellankeller überzeugen. Den Ebay-Shop haben wir ja schon seit fast 17 Jahren. Der Porzellankeller ist noch verhältnismäßig neu und ich habe mir im vorigen Jahr viel Mühe gegeben, ihn bekannter zu machen. Auf diesem Wege werden wir auch im neuen Jahr weitergehen. Also: