Ich fange etwas spät an, auf das Jahr 2016 zurückzublicken. Aber das ist ja bei mir eher normal Die Blogparade von Marit Alke hat mich gerade drauf gestupst und ich nehme es einfach mal als Anlass, die in meinem Kopf durcheinander schwirrenden Gedanken zu ordnen.
2016 / 2017: Was darf bleiben – was kommt hinzu?
Vorherrschend ist bei mir das Gefühl, unendlich viel in diesem Jahr gelernt zu haben. Mein Porzellankeller besteht ja als Ebay-Shop schon seit etwa 15 Jahren und hat mal mehr, mal weniger Aufmerksamkeit von mir bekommen. Als die Kinder noch kleiner waren und ich noch studiert habe, war es eher eine „Nebenbeschäftigung“. Wenn ich mal Zeit hatte, habe ich was gemacht. Auch öfters mal nichts. Vor ein paar Jahren haben mein Mann und ich uns dann bewusst dazu entschlossen, mit dem Geschäft richtig Gas zu geben. Wobei wir gar nicht wussten, wie das aussehen soll. Wo bekommen wir denn überhaupt mehr Kunden her? Wie können wir die Gewinnspanne für den einzelnen Artikel erhöhen? Wie klappt das denn bei steigendem Umsatz mit dem Verpacken und Versenden der Artikel? Wir wollen ja, dass der Kunde seine Ware möglichst sofort bekommt. Wo finden wir überhaupt genügend interessante Artikel? Schließlich können wir ja nicht einfach einen Artikel irgendwo nachkaufen wie andere Onlinehändler. Wir sind quasi darauf angewiesen, welches Geschirr wir von Privatleuten angeboten bekommen oder was wir auf Flohmärkten finden. Und wo lagern wir dann anschließend das ganze Geschirr?
Die Beantwortung dieser Fragen hat uns das ganze Jahr 2016 beschäftigt. 2015 habe ich gefühlt einfach durchgearbeitet. Niemand konnte mir sagen, wie das jetzt funktionieren soll. Ich musste mir alle Fragen selbst beantworten. Sehr mühsam, eine nach der anderen. Es gibt zwar Tipps für Onlinehändler, aber die verkaufen Neuware, die man einfach ordern kann, wenn sie einen guten Gewinn abwerfen. Wir müssen ja suchen, bis wir das, was wir wollen, auch bekommen.Oder halt auch nicht. Eine Herausforderung – die aber auch riesigen Spaß macht. Es ist immer ein bisschen wie beim Überraschungsei: was werden wir wohl finden?
Mitte bis Ende 2015 war mir klar, dass ich so nicht weitermachen will. Das machte mir keinen Spaß mehr. Ich war nur noch am Bearbeiten von irgendwelchen Papierbergen. Und so brachte ich einiges ins Laufen: ich suchte mir eine Mitarbeiterin, die die Pakete zeitnah fertig macht. Ich suchte jemanden, der mir die Artikel in den Shop einstellte. Ich suchte mir eine Buchhaltungssoftware, die mir richtig viel Arbeit sparte. Und ich quälte mich durch den ganzen Berg Arbeit, bis all das so funktionierte, wie ich es wollte.
Die ersten Erfolge kamen dann Mitte 2016 – es funktionierte. Ich war nicht mehr nur mit Papierkram beschäftigt und konnte wieder klar denken. In diesem Jahr habe ich alles gelernt, was es zu lernen gab. Und es hat soooo einen Spaß gemacht. Ich kann jetzt das machen, was ich wirklich will. Meine Webseite www.porzellankeller.de hat sich 2016 gefühlte 15x komplett verändert. Jetzt ist sie so, wie sie mir jetzt im Moment gefällt. Wenn ich es anders haben will, nun, dann mache ich es einfach anders. Ich habe nicht mehr den Anspruch, einen perfekten Onlineshop zu haben. Dann hätte ich jemanden damit beauftragen können, der das wirklich kann. Aber ich wollte einen Shop, der MICH präsentiert. Alles, was ich ändern will, das kann ich auch selbst ändern. Wenn mir morgen die Farben nicht mehr gefallen, dann mache ich sie halt anders. Als ich einen Adventskalender mit Spielen einbauen wollte, habe ich es selbst gemacht. Ich habe ein Video von unseren Räumen eingestellt, das den Kunden zeigt, wie es bei uns aussieht. Auch meine Werbung ist auf meinem eigenen Misthaufen gewachsen. Ich poste mehrmals täglich auf Facebook und freue mich über all die Leute, die mittlerweile mitlesen und kommentieren. Abends auf dem Sofa lade ich Fotos auf Instagram hoch und habe immer mindestens ein Buch über Verkaufen / Mindset / Organisation neben mir liegen (tatsächlich ist es ein Stapel „richtiger“ Bücher und zusätzlich noch einen Kindle, randvoll mit ebooks). Ich kann mich wieder mehr auf meine Kunden konzentrieren: Emails in Ruhe beantworten oder mit den Leuten persönlich telefonieren. Unser „Lager“ ist mittlerweile eine komplette Einliegerwohnung mit vielen Regalen geworden – plus einer Packstation im Keller.
Fazit 2016: vieles, was ich schon 2015 angeleiert habe, hat sich in 2016 bewährt. Und ist verfeinert worden. Manchmal braucht man etwas Geduld. Das darf alles bleiben Was kommt 2017 hinzu? Ich sprudle manchmal über vor lauter Ideen. Da sind noch einige Pläne, die ich gerne verwirklichen möchte. Auch außerhalb des Porzellankellers. Aber der ist und bleibt einfach mein „Baby“, das ich (auf)wachsen sehen will. Ich habe noch unglaublich vieles auf meiner Liste stehen, das ich in diesem Jahr 2017 lernen will. Denn das gibt mir unglaublich viel Energie: Fähigkeiten erlernen, damit ich anschließend alles so machen kann, wie ich es will. Wo mich das hinführt, weiß ich noch gar nicht. Das ist offen – und das ist spannend. Denn wenn mir jemand Anfang 2016 gesagt hätte, was ich Anfang 2017 mache, hätte ich das gar nicht geglaubt. Blogartikel schreiben stand zum Beispiel sowas von überhaupt nicht auf meinem Plan.
Aber ich hoffe, dass ich bei einem Jahresrückblick 2017 wieder sagen kann: das hat richtig Spaß gemacht!